Warum fängt ein Kind plötzlich an zu stottern?

Stottern kann plötzlich auftreten, selbst bei Kindern, die vorher flüssig gesprochen haben. Das kann für Eltern ziemlich verwirrend und auch beängstigend sein.

Typische Gründe für plötzliches Stottern

Das plötzliche Stottern bei Kindern tritt oft in der Phase des Spracherwerbs auf, etwa zwischen dem 2. und 5. Lebensjahr. In dieser Zeit ist das Gehirn voll beschäftigt:

  • Lernen neuer Wörter
  • Anwenden grammatikalischer Regeln
  • Bildung komplexerer Sätze

Das kann dazu führen, dass die Sprache manchmal ins Stocken gerät. Auch äußere Einflüsse wie Stress und Druck und Vererbung, sei es von außen oder durch das Kind selbst, können das Stottern verstärken.

Zusätzlich spielen emotionale Ereignisse eine Rolle. Dinge wie ein Umzug, die Geburt eines Geschwisters oder der Start im Kindergarten können einen starken Einfluss auf das Kind und seine Sprache haben.

Wann sollte ein Kind zur Stottertherapie?

Stottern bei Kindern ist in den meisten Fällen erstmal kein Grund zur Panik. Gerade in der Phase des Spracherwerbs (zwischen dem 2. und 5. Lebensjahr) ist es völlig normal, dass Kinder manchmal ins Stocken geraten. Aber wann ist es sinnvoll, eine Stottertherapie in Erwägung zu ziehen?

Zeichen, dass eine Stottertherapie hilfreich sein könnte

Es gibt einige Anzeichen, bei denen man genauer hinschauen sollte:

  • Das Stottern hält länger als sechs Monate an.
  • Das Kind beginnt, bestimmte Wörter oder Situationen zu vermeiden, um nicht ins Stottern zu geraten.
  • Das Kind zeigt Frustration oder Scham, wenn es stottert.
  • Das Stottern wird schlimmer oder begleitet das Kind in die Schule.
  • Emotionale Reaktionen wie Angst oder Unsicherheit treten im Zusammenhang mit dem Sprechen auf.

In solchen Fällen ist es wichtig, frühzeitig Unterstützung zu suchen. Eine Therapie kann verhindern, dass sich das Stottern verfestigt und die damit verbundenen emotionalen Probleme wie Angst oder Minderwertigkeitsgefühle noch tiefer sitzen.

Stottern: Mehr als nur das Sprechen

Doch Stottern ist häufig nicht das Hauptproblem. Oft sind es die psychischen und emotionalen Folgen, die schwerer wiegen. Ein Kind, das stottert, kann sich durch das Stottern negativ beeinflusst fühlen und entwickelt möglicherweise:

  • Angst vor dem Sprechen: Das Kind könnte Angst haben, vor anderen zu sprechen oder sich am Gespräch zu beteiligen.
  • Frustration und Vermeidung: Manche Kinder vermeiden es, schwierige Wörter zu benutzen, was ihre Sprachentwicklung einschränken kann.
  • Minderwertigkeitsgefühle: Das Kind könnte sich anders oder „weniger wertvoll“ fühlen, weil es nicht flüssig spricht.

Warum viele Therapien scheitern

Viele Stottertherapien legen ihren Fokus hauptsächlich auf die Verbesserung der Sprechflüssigkeit. Das ist zwar ein wichtiger Schritt, aber oft nicht ausreichend. Denn: Die emotionalen und psychischen Aspekte bleiben oft unberücksichtigt.

Was passiert, wenn man nur am flüssigen Sprechen arbeitet? Die inneren Blockaden – Ängste, Unsicherheiten und der Mangel an Selbstvertrauen – bleiben bestehen. Das Kind fühlt sich zwar sprachlich sicherer, aber emotional immer noch gefangen.

Eine erfolgreiche Therapie muss ganzheitlich sein:

  • Sprechübungen zur Verbesserung der Flüssigkeit
  • Emotionale Unterstützung, um Ängste zu überwinden
  • Selbstvertrauen aufbauen, damit sich das Kind wieder wohlfühlt

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